Robert Habeck gibt sein Bundestagsmandat ab

25.08.2025

Dass Robert Habeck Abstand zum Berliner Politikbetrieb gewinnen will, kann aus seiner persönlichen Sicht heraus vielleicht nachempfunden werden. So hat er ja doch bestätigt, dass nicht nur er persönlich in seinem eigenen Wahlkreis, sondern auch seine politische Idee generell abgewählt wurde. Jetzt legt er aber sein Bundestagsmandat nieder und er gibt mit seinem Wegzug ins Ausland auch die Verantwortung für die Menschen in seinem Wahlkreis komplett auf. Damit lässt er unsere Region Flensburg-Schleswig im Stich und dafür kann ich kein Verständnis zeigen.

Habeck wolle auf die deutsche Politik von außen schauen. Er zieht sich zwar aus dem Bundestag zurück, aber - so hat er angekündigt - nicht jedoch aus dem politischen Diskurs und er wird auch etwas dazu sagen. Das hat gerade noch gefehlt. Von außen der deutschen Politik den Moralapostel geben, aber sich der Verantwortung vor Ort entziehen. Das passt nicht zusammen. Auf seiner Homepage (robert-habeck.de/wahlkreis) steht immer noch: "Die Unmittelbarkeit und Direktheit der Menschen in meinem Wahlkreis, die konkreten Probleme und die Suche nach Lösungen, die treiben mich an und motivieren mich. Es ist eine Ehre, den Wahlkreis 1, seine Menschen, im Deutschen Bundestag zu vertreten. Mit all meiner Kraft setze ich mich in Berlin für die Region ein.“ Das stimmt so ja wohl nicht mehr. Ihn motiviert und treibt aus dem Wahlkreis nichts mehr an, er gibt seine Kraft nicht mehr für die Region und es ist ihm offenbar auch keine Ehre mehr, die Menschen aus dem Wahlkreis zu vertreten.

Erst wird von der Ampel das Wahlrecht geändert mit der Folge, dass die direkt gewählte Kandidatin Petra Nicolaisen trotz Wahlsieg über Habeck kein Mandat bekommt und die CDU als stärkste Kraft in Flensburg-Schleswig nicht im Bundestag vertreten ist. Und jetzt verweigert sich Robert Habeck sogar noch seiner Verantwortung gegenüber dem Wahlkreis. Als 2021 die CDU mit Petra Nicolaisen gegen die Grünen mit Robert Habeck verloren hatte und Petra Nicolaisen in die Opposition musste, hat sie weiter für Flensburg-Schleswig gearbeitet. Sie hatte z.B. für die Altlastensanierung vom Wikingeck, besseren Küstenschutz und viele andere Dinge im Wahlkreis gekämpft, um die sich Robert Habeck nicht gekümmert hat. Jetzt wo Habeck in der Opposition gelandet ist, lässt er Flensburg-Schleswig einfach links liegen; er will sich nicht weiter kümmern und drückt sich der Verantwortung. Für Flensburg-Schleswig ist nur noch Stefan Seidler vom SSW als fraktionsloser Abgeordneter im Bundestag vertreten - ohne jegliches Stimmrecht in irgendeinem Ausschuss, gerade mal von 11,2% der Bevölkerung gewählt. Derartiges Absurdum ist keinem normalen Menschen vermittelbar und schürt bei den Menschen Verdrossenheit.

Für Robert Habeck wird offenbar eine Grüne Listenbewerberin aus Nordfriesland in den Bundestag nachrücken, die zur Bundestagswahl nicht mal für irgend einen Wahlkreis kandidiert hatte. Das ist das Gegenteil von demokratischer Repräsentation. Gerade die Grünen in Flensburg-Schleswig und auch in Schleswig-Holstein müssen jetzt zeigen, dass sie für das Verhalten von Robert Habeck kein Verständnis haben. Wenn sie ihrem Spitzenkandidaten den Mandatsverzicht jetzt einfach durchgehen lassen oder wohlmöglich noch rechtfertigen, dann würden auch die Grünen insgesamt eine demokratische Verantwortungslosigkeit bezeugen und Eigeninteressen über Bürgerinteressen stellen.