mit Bürgermeister Dieter Stoltmann und NAH.SH Geschäftsführer Dr. Arne Beck
In Sörup am Bahnhof zeigt sich vorbildlich, wie Mobilität gestaltet werden kann und die Kommunalpolitik vor Ort es geschickt versteht, den Ortskern attraktiv zu entwickeln. Der Sonderpreis der „Allianz pro Schiene“ geht zurecht an Sörup mit dem perfekten ländlichen Bahnhof; der erste Preis, der nach Schleswig-Holstein geht. Gratulation an Bürgermeister Dieter Stoltmann und die Gemeindevertretung.
Der Bahnhof wurde mit Neugestaltung der Linienbusverkehre zu einem wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt weiterentwickelt. Als damals Vorsitzender des Infrastrukturausschusses des Kreises Schleswig-Flensburg konnte ich im Zusammenspiel mit Kreispolitik und Verwaltung seinerzeit mit der Konzeption des regionalen Nahverkehrsplans als auch mit der Erweiterung und Neugestaltung der Verkehrsleistung an der verkehrlichen Aufwertung des Bahnhofsstandort in Sörup mitwirken.
Für die aktuelle Auszeichnung mit dem Sonderpreis ist aber das Ortskernentwicklungskonzept der Gemeinde mit der umfassenden gestalterischen und inhaltlichen Aufwertung entscheidend. Der Bahnhofsvorplatz ist zu einem repräsentativen Treffpunkt umgestaltet worden, das Bahnhofsgebäude wurde umfassend umgebaut und die Nutzung erweitert, hier ist ein attraktives kommunales Zentrum mit „Wohlfühl-Station“ entstanden. Die Bahn hatte in der Vergangenheit nur das Notwendigste am Bahnhalt getan; die Gemeinde hat das Heft des Handeln in die Hand genommen und insgesamt etwas ganz Tolles geschaffen. An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig gute und umsetzungsstarke Kommunalpolitik vor Ort ist.
Auch wird hier in Sörup die Bedeutung der geförderten Ortskernentwicklungen sichtbar. Nicht umsonst ist die Ortskernentwicklung in Sörup ein Leitprojekt der gesamten Aktivregion Mitte des Nordens. Bund und Land fördern die Ortskernentwicklungen über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK). Der Bund muss die hier zuletzt unter der Ampel-Regierung erfolgten drastischen Kürzungen bei der integrierten ländlichen Entwicklung in der GAK unbedingt zurücknehmen. Sonst würden solche Vorzeigeprojekte wie in Sörup andernorts zukünftig viel schwieriger oder gar nicht umgesetzt werden können.
Hier in Sörup am Beispiel des Bahnhofs zeigt sich auch, wie die Regionen und Kommunen direkt von den Mitteln der bisherigen Europa-Kohäsionspolitik profitieren. Es gibt eine Abstimmung der regionalen Bedürfnisse im Dialog mit der EU-Kommission. Letzten Monat wurde nun aber bekannt, dass es in der EU-Kommission Überlegungen gibt, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und die Regional- und Sozialfonds (Kohäsionspolitik), in einem Fonds je Mitgliedstaat unter zentraler nationaler Verwaltung zusammenzuführen. Eine Zentralisierung der Mittelverwaltung mit der Möglichkeit, Gelder dann flexibel zwischen den Ausgabenbereichen zu verschieben, könnte jedoch negative Auswirkungen auf die Rolle und Beteiligung der Regionen und Kommunen auf die künftige EU-Förderpolitik haben. Deswegen haben wir uns im Landtag erst letzte Woche – einstimmig über die Parteigrenzen hinweg – gegen die Pläne der EU-Kommission ausgesprochen.
In diesem Sinne hoffe ich in unserer Region auf weitere Vorzeigeprojekte wie hier in Sörup und wünsche mit dem Bahnhof und dem Umfeld im Ortskern alles Gute.
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