Wir dürfen uns nicht von der Deutschen Bahn abhängen lassen !

30.04.2025

Im Wirtschafts- und Digitalisierungsausschuss des Landtages hat es einen Austausch mit der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG gegeben. Dabei wurden verschiedene bahnspezifische Themen in Schleswig-Holstein besprochen; u.a. auch der Sachstand zur Brücke Lindaunis und der Zugverkehr in der deutsch-dänischen Grenzregion mit einem potentiellen Fernhalt in Flensburg-Weiche. 

Dass die Deutsche Bahn immer noch nicht konkret zum Weiterbau der Brücke bei Lindaunis berichtet, ist enttäuschend und sorgt weiter für Unverständnis. Ich hätte erwartet, dass inzwischen bekannt gegeben werden kann, welche Baufirma beauftragt wird, wie sich die Kostenkalkulation entwickelt und insbesondere wie der weitere Zeitplan aussieht und wann die neue Brücke voraussichtlich in Betrieb genommen werden kann. Aber die Konzernbevollmächtigte der DB hat nur berichtet, dass die DB sich mit dem Vergabeverfahren auf der Zielgeraden befindet. Das ist nach Ausschreibungsstopp vor über einem Jahr aber auch wohl das Allermindeste. Immerhin wurde nun das Jahr 2027 genannt, aber auch eben nichts Genaueres und unverbindlich und Optimierungsmöglichkeiten nur angedeutet. Das ist angesichts der fortgeschrittenen Zeit aber deutlich zu wenig. Es gibt kein Verständnis mehr für den Stillstand auf der Baustelle und sorgt für Frust vor Ort und bei allen, die bei Lindaunis mal wieder über die Schlei fahren wollen bzw. müssen. Nicht nur der Baustellenstillstand ist nicht nachvollziehbar, auch die Informationspolitik der Deutschen Bahn ist skandalös. Die letzte Presseinformation der DB auf deren Homepage zu dem Bauprojekt ist vom 15. April 2024 über ein Jahr alt mit der Information, dass ein Inbetriebnahmetermin voraussichtlich Anfang 2025 feststehen würde. Die Zeit ist um und alle Informationen muss man bei der Bahn erfragen; von sich aus gibt die DB keine Informationen an die Öffentlichkeit.

Auch zum potentiellen Anschluss von Flensburg an den Fernverkehr konnte die Deutsche Bahn leider keine Sicherheit geben und hat sogar für Unsicherheit gesorgt. Auf Nachfrage wurde geantwortet: „Die DB Fernverkehr sieht keine Möglichkeiten für eine Fernzuganbindung.“ Es gebe keine Wirtschaftlichkeit und kaum Nachfrage sowie Gestaltungsherausforderungen bei der Zugfortführung in Dänemark. Solch eine Aussage ist nicht nur unambitioniert, sondern gibt unserer Region keine Zukunftsperspektive und damit zeigt die Deutsche Bahn ihr Desinteresse an Flensburg. Dem müssen wir uns klar entgegenstellen. Mit dem angedachten Fernzughalt in Flensburg-Weiche wird in Flensburg eine gute Option geboten und auch die DB muss innovative Wege finden.